Ein führender Hersteller von maßgeschneiderten Lösungen für die Elektroindustrie stand durch permanenten Lieferverzug und in der Folge Engpässen beim Cash-Flow sehr unter Druck. Die internen Prozesse mussten durch mehr Investitionen und eine höhere Produktivität deutlich verbessert werden. Ein Chief Operating Officer (COO) wurde gesucht, um die Fertigung umzustrukturieren. Das Unternehmen konnte nicht so lange warten, bis die Position dauerhaft besetzt werden konnte.
Mit Thomas Meier fand sich ein erfahrener Manager von MPower, der auf Zeit als weisungsbefugter COO für die Divisionen Produktion, Industrial Engineering und Design die Veränderungen einleitete.
Die Situation war das Resultat der vergangenen Jahrzehnte, in denen der Vorbesitzer keine nennenswerten Investitionen getätigt hatte. Deswegen war das Produktionsequipment ebenso veraltet wie die Strukturen und Organisationsformen. Das rein technisch ausgerichtete Shopfloor-Management berücksichtigte weder Aspekte entlang der Wertschöpfungskette noch betriebswirtschaftliche Kennzahlen. Es gab keine systematischen Führungsleitlinien, nur wenige Mitarbeitende waren mit modernen Produktionsformen vertraut.
Der Interims-COO entwickelt ein wertstrombasiertes Layout mit der entsprechenden Mitarbeiterstruktur sowie organisatorischen Anpassungen und setzte diese um. Mit einem abteilungsübergreifenden Training erhöhte er die Flexibilität der Belegschaft und führte Lean-Methoden ein. Für eine Steuerung nach Kennzahlen wurden KPIs für die gesamte Organisation etabliert.
Der Mittelständler profitierte von dem Interimsmanagement, da die Prozessveränderungen sofort angegangen wurden. Bereits nach kurzer Zeit zahlte das auf das wichtigste Projektziel ein, die Lieferverzögerungen durch interne Umstrukturierungen zu reduzieren. Durch konkrete Maßnahmen, wie den flexibleren Mitarbeitereinsatz, stabilisierte sich der Output insgesamt und stieg bei wichtigen Produkten sogar. Das Pull-Prinzip, ein zentraler Bestandteil von Lean-Produktion, zeigte ebenfalls erste Erfolge beim Materialfluss. Eine erhöhte Transparenz bei der Fertigungssteuerung und dem Materialmanagement bewirken eine zuverlässigere Auftragsbearbeitung und verschaffen dem Einkauf den erforderlichen Überblick über den Material- und Cashbedarf.
Ein Erfolgsfaktor ist dabei auch die gute Zusammenarbeit des erfahrenen COO-Interimsmanagers mit der gesamten Belegschaft, die von den Führungskräften bis zu den Werkern der Umstrukturierung aufgeschlossen gegenübersteht und sie mit vereinten Kräften unterstützt.